Balkonkraftwerke für Wohnungen

In der Anschlussnorm des Verbands der Elektrotechnik (VDE) wird ein isolierter Stecker empfohlen, wie zum Beispiel ein Wieland-Stecker. Wenn Ihr Balkonkraftwerk mit einem Wieland-Stecker geliefert wird, benötigen Sie auch eine Wieland-Steckdose für die Einspeisung des Stroms. Diese kann als Aufputzsteckdose montiert werden und ist auch für den Außenbereich geeignet.

Die Wieland-Steckdose wird auch als Einspeisesteckdose bezeichnet. Eine robuste Kunststoffhülle schützt die Kontaktstifte vor Berührungen. Während beim Schuko-Stecker die Kontakte blankliegen, sind sie beim Wieland-Stecker verdeckt. Außerdem verhindert eine mechanische Verriegelung ein versehentliches Lösen des Steckers aus der Steckdose. 

Gut zu wissen: Expert:innen der Verbraucherzentrale Bundesverband halten auch den Betrieb mit einem klassischen Schuko-Stecker an einer gewöhnlichen Steckdose für ungefährlich. Die Steckdose sollte von einer eigenen 16-Ampere-Sicherung geschützt werden. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass der Stecker fest in der spritzwassergeschützten Steckdose sitzt und der Wechselrichter möglichst vor Regen geschützt ist.

Sie können mehrere Stecker-Solaranlagen nutzen, allerdings darf die maximale Einspeiseleistung pro Haushalt nicht überschritten werden. Aktuell liegt diese mit vereinfachter Anmeldung bei 600 Watt. Es wäre also möglich, zwei Balkonkraftwerke mit je einem 300-Watt-Wechselrichter zu betreiben, wenn diese an unterschiedliche Stromkreise angeschlossen würden. Perspektivisch ist mit einer Erhöhung der maximalen Einspeiseleistung auf die EU-weite Grenze von 800 Watt zu rechnen.

Unabhängig von der maximalen Einspeiseleistung des Wechselrichters ist die Leistung der Module zu betrachten. Diese darf auch über 600 Watt Peak liegen. Sollte das Modul zu viel Strom erzeugen, wird es vom Wechselrichter bei 600 Watt Leistung abgeregelt.

Nein. Laut der Anschlussnorm des Verbands der Elektrotechnik (VDE) darf an einem Stromkreis nur eine Solaranlage betrieben werden. In der Regel gibt es aber in jeder Wohnung mehrere Stromkreise. Das erkennen Sie am Sicherungskasten: Jeder Stromkreis hat einen eigenen Leitungsschutzschalter. Theoretisch können Sie also zwei Balkonkraftwerke an zwei unterschiedliche Stromkreise anschließen. Allerdings darf für eine vereinfachte Anmeldung die gesamte Einspeiseleistung pro Haushalt 600 Watt nicht überschreiten. Leistungsstarke Anlagen müssen immer von einer Elektrofachkraft installiert werden.

Die Solarmodule erzeugen aus dem Sonnenlicht Gleichstrom. Damit dieser im Haus genutzt werden kann, muss er vom Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt werden. Außerdem begrenzt der Wechselrichter die Leistung auf die gesetzlich vorgegebene Grenze.

Aktuell liegt die maximal zulässige Einspeiseleistung für Balkonkraftwerke bei 600 Watt pro Wohnung, perspektivisch ist aber eine Erhöhung auf die EU-weite Grenze von 800 Watt in Sicht. Die Einhaltung dieser Grenze wird durch den Wechselrichter gewährleistet. Die Solarmodule selbst dürfen also leistungsstärker sein. Mit einem 600 Watt-Balkonkraftwerk kann die Grundlast eines privaten Haushalts meist gedeckt werden – dazu zählen beispielsweise Geräte im Stand-by-Modus.

Eine Anmeldung beim Netzbetreiber ist nicht mehr notwendig und die Eintragung ins Marktstammdatenregister wurde vereinfacht. Details erfahren Sie in unserem Artikel "Balkonkraftwerk anmelden – so geht's"

Spezielle Halterungen zur sicheren Befestigung der Anlage am Balkon, im Garten, auf dem Carport oder an der Hauswand werden in der Regel vom Hersteller je nach Verwendungszeck mitgeliefert. Bitte beachten Sie, dass Sie im Zweifel eine Fachkraft hinzuziehen und Sie sich bei der Montage an die entsprechenden Herstellervorgaben halten. Außerdem sollte die Montage mit dem Vermietenden oder der Hausverwaltung abgestimmt werden.

Es gibt Montagesets, um Solaranlagen im idealen Neigungswinkel von 30 bis 35 Grad auf einem Flachdach zu installieren. Auf diesem Weg kann die maximale Sonneneinstrahlung genutzt werden.

Im Normalfall kommt es nicht zu einer Einspeisung, da der Großteil des erzeugten Stroms im Haushalt verbraucht wird. Sollte doch ein Überschuss entstehen, speist das Balkonkraftwerk diesen ins öffentliche Netz ein. Sie können dafür zwar eine Einspeisevergütung beantragen, doch der technische und bürokratische Aufwand ist sehr hoch. Deswegen empfiehlt es sich, auf die Vergütung zu verzichten und den Strom möglichst optimal selbst zu verbrauchen.

Nein, nicht unbedingt. Mechanische Stromzähler ohne Rücklaufsperre (Ferraris-Zähler) könnten jedoch mit einem Balkonkraftwerk rückwärtslaufen, was in Deutschland verboten ist. Deswegen werden sie in der Regel bei der Anmeldung eines Balkonkraftwerkes vom Netzbetreiber gegen einen digitalen Zähler ausgetauscht.